Wer schon einmal eine Unterkunft über Booking.com reserviert hat, hat sich vielleicht gefragt, wie viel das Unternehmen tatsächlich an jeder Buchung verdient. Hinter den Kulissen läuft ein hochautomatisiertes System, das Hotels, Ferienwohnungen und Gästehäuser mit Millionen potenzieller Reisender verbindet – und dabei fleißig mitverdient. Doch wie groß ist der Anteil, den Booking dabei pro Buchung kassiert, und warum sind die Gebühren für Gastgeber so hoch?
Wie Booking.com an jeder Buchung mitverdient
Booking.com arbeitet nach einem provisionsbasierten Geschäftsmodell. Das bedeutet, dass Unterkunftsanbieter für jede vermittelte Buchung einen bestimmten Prozentsatz an Booking abgeben. Diese Provision liegt je nach Land, Unterkunftstyp und individueller Vereinbarung meist zwischen 10 % und 25 % des Buchungswerts. Für viele kleinere Betriebe kann das einen beträchtlichen Anteil ihrer Einnahmen ausmachen – insbesondere in beliebten Reisezeiten, wenn Buchungsvolumen und Preise steigen.
Die Höhe der tatsächlichen Einnahmen pro Buchung variiert stark. Bei einer durchschnittlichen Hotelübernachtung von beispielsweise 150 Euro und einer Provision von 15 % verdient Booking rund 22,50 Euro. Diese Einnahmen summieren sich durch die enorme Zahl an täglichen Transaktionen zu Milliardenbeträgen im Jahr. Die Plattform selbst besitzt dabei keine Unterkünfte, sondern agiert ausschließlich als Vermittler – ein Geschäftsmodell mit geringem Risiko und hoher Skalierbarkeit.
Doch Booking verdient nicht nur an der Grundprovision. Viele Unterkünfte buchen zusätzliche Werbepositionen, um in den Suchergebnissen prominenter zu erscheinen – ein Service, der ebenfalls Geld kostet. Diese „Preferred Partner“-Programme können die Sichtbarkeit deutlich erhöhen, treiben aber auch die effektive Provision in die Höhe. So steigert Booking.com seinen Ertrag pro Buchung noch weiter, ohne selbst zusätzliche Leistungen für den Gast zu erbringen.
Was hinter den hohen Gebühren von Booking steckt
Die Gebührenstruktur von Booking mag für viele Gastgeber auf den ersten Blick hoch erscheinen, doch aus Unternehmenssicht sind sie strategisch begründet. Ein großer Teil der Einnahmen fließt in Marketingmaßnahmen, insbesondere in Suchmaschinenwerbung, um Reisende auf die Plattform zu lenken. Booking zählt zu den größten Werbekunden bei Google weltweit – diese Ausgaben müssen durch Provisionen gedeckt werden.
Darüber hinaus investiert Booking stark in Technologie, Kundensupport und Zahlungsabwicklung. Die Plattform bietet einen reibungslosen Buchungsprozess, mehrsprachigen Kundendienst und Schutzmechanismen für Gäste und Anbieter. Diese Dienstleistungen erhöhen das Vertrauen in die Plattform, was wiederum mehr Buchungen und Einnahmen generiert. Hohe Gebühren sind somit auch ein Teil des Preises für diese Servicequalität und globale Reichweite.
Nicht zuletzt nutzt Booking seine Marktmacht, um seine Position weiter zu festigen. Aufgrund der hohen Sichtbarkeit und der großen Nutzerbasis haben viele Unterkünfte kaum eine realistische Alternative, um die gleiche Reichweite zu erzielen. Das führt zu einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis – und genau hier liegt der Grund, warum Booking seine Provisionen auf einem hohen Niveau halten kann, ohne die Beteiligten zu verlieren.
Booking.com verdient also an jeder Buchung einen beträchtlichen Anteil – meist zwischen 10 % und 25 % des Gesamtpreises. Hinter diesen Gebühren stecken nicht nur reine Gewinne, sondern auch Kosten für Marketing, Technik und Plattformbetrieb. Dennoch zeigt sich: Das Geschäftsmodell ist äußerst profitabel, da es auf Masse und Effizienz basiert. Wer über Booking bucht, trägt somit indirekt zum Erfolg dieses globalen Reisegiganten bei – ganz gleich, ob als Gast oder Gastgeber.